Besser nicht im Dreck stochern

Ein Essay

Wir sind vom Sylter Video nicht überrascht; Niemand kann das ernsthaft sein. Der Skandal ist doch nur einer, weil er öffentlich wurde. Derartige Vorfälle sind Alltag in Deutschland. So beglückte zum Beispiel vor wenigen Tagen in Nagold ein Bus voller aufrechter Deutscher eine Gruppe, die nicht Deutsch genug aussah, mit Ihrem Gesangstalent.
In diesem Post verzichten wir auf Analyse. Wir sind hier explizit normativ – wir streben nicht weniger an, als die Abschaffung des Gegenstandes. Oder anders: Wir wollen eine Gesellschaft in der Faschodreck und Rassistenpack endlich Angst haben!
Damit ist dann auch alles zu Sylt und Nagold gesagt. Denn was gibt es da auch zu sagen? Schnöselig gekleidete Jungs und Mädchen, die ihre eigene Überflüssigkeit durch Rassismus kompensieren. Deutsche Normalität eben. Wer sich an die Rede von der verspäteten Nation erinnert fühlt, liegt hier richtig. Aus gegebenem Anlass möchten wir hier dann direkt ein weiteres Thema ansprechen. Es würde uns nämlich nicht wundern, hinter den Türen der Strassburger Germania, Veranstalter der diesjährigen Siegesfeier des Stocherkahnrennens, solche Gesänge vernehmen zu können. Es ist bekannt, dass wir keine Verbindungsfans sind. Anlässlich des jährlichen Stocherkahnrennens daher ein paar Worte. Uns ist klar, dass es zu differenzieren gilt. Und das tun wir hier: Die Strassburger Germanen sind nämlich etwas anders als die anderen. Während die einen zumeist Männerbündische Alkohol Social Clubs sind, so handelt es sich bei der Strassburger Germania schlicht um rechten Dreck, der auch vor Angriffen auf Jugendliche nicht zurückschreckt.1 Nach Informationen, die uns zugespielt wurden, hängt im Eingang besagter Germanen ein Gemälde, welches vormals in der Reichskanzlei hing. Dass sich unter den Germanen auch AFDler finden, ist da nur konsequent.2 Uns würde es insofern nicht wundern, wären Mitglieder der Strassburger auf Sylt oder in Nagold dabei gewesen. Sofern also die Farbwahl historisch und doch aktuell ist, richten wir unseren Apell auch an alle anderen Verbindungen: Wie wir aus bündischen Kreisen wissen, sind die Strassburger Germanen ohnehin unbeliebt. Vorschlag: Einfach mal nicht mit solchem Gesocks feiern ist doch auch etwas Schönes. Oder wollt ihr neben Leuten stehen, die hässliche Hosen in Reichsfarben der Marke „Druck 18“ (Adolf Hitler) tragen?3 Braucht es noch mehr Belege für den rechten Dreck? Im Übrigen stinkt Dreck ja auch und eigentlich soll es beim Feiern ja nicht müffeln, oder? Feiert doch euren Sieg gerne in Blickweite zu den Strassburger Germanen, aber eben ohne sie. Das wäre nicht nur lustig, sondern ihr Verbindungen würdet ganz nebenbei beweisen, dass ihr zwar uncool, aber nicht vollkommen Scheiße seid. Na, wenn das keine Motivation ist. Und wenn ihr dann auch noch zur Demo gegen die AfD am 01.06. um 15:30 Uhr in Reutlingen kommt, dann seid ihr sogar halbcool.

Quellen:

(1) https://tuebingenrechtsaussen.wordpress.com/2022/02/02/tubingen-rechte-randale-und-rechter-angriff/ (Aufgerufen am 27.05.2024)
(2) https://tuebingenrechtsaussen.wordpress.com/2017/01/31/tuebinger-burschenschafter-unter-den-afd- bundestagswahl-kandidatinnen/ (Aufgerufen am 27.05.2024)
(3) https://www.instagram.com/p/CtPJ1Qot0Rw/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA== (Aufgerufen am 27.05.2024)